by Andre published vor 2 Monaten
Wenn jemand etwas gut macht, dann ist die Person kompetent. Kompetenz wird im Alltag häufig mit Berufserfahrung und Qualifikationen gleichgesetzt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, inkompetente Personen verfügen über ungenügende Erfahrung und Qualifikationen. Doch das ist ein Irrtum. Die Forderung nach sofortiger Entlassung von vermeintlich inkompetenten Mitarbeitenden darum ungerechtfertigt.
Indikatoren, aber auf keinen Fall ein Beleg
Berufserfahrung und Qualifikationen können problemlos belegt werden, z.B. mit Arbeitszeugnissen und Diplomen. Sie sind Indikatoren, für das Vorhandensein von Kompetenz. Auf keinen Fall aber, sind sie ein ausreichender Beleg dafür, wie eine Person das belegte Wissen umsetzt. Menschen mit denselben Ausbildungen und Qualifikationen, handeln in der Praxis unterschiedlich. Unwissenheit reicht damit nicht aus, um Inkompetent zu sein. Es geht vor allem um das Handeln in der Praxis.
Wissen und Handeln in der Praxis
Der Begriff Kompetenz beschränkt sich nicht auf nachweisbare Berufserfahrung und Qualifikationen. Mit dem Begriff Kompetenz ist vor allem die Anwendung von Wissen in der Praxis gemeint. Als Kompetent kann damit eine Person bezeichnet werden, die über notwendiges Wissen verfügt und in der Praxis "korrekt" handelt. Was "korrekt" bedeutet und was nicht, ist eine Bewertung, die von den Erwartungen des Umfeldes abhängig ist.
Soft Skills sind entscheidend
Eine Person wird dann als Inkompetent wahrgenommen, wenn die Handlungen nicht den Erwartungen entsprechen. Eine verortete Inkompetenz hat tatsächlich vielmehr mit Handlungsfähigkeiten zu tun, als mit Wissen. Handlungsfähigkeiten und Werte-Haltungen (also das Mindset) einer Person, ergeben zusammen die Soft Skills. Sie beschreiben, wie eine Person in der Praxis handelt und warum.
Keine Eigenschaften einer Persönlichkeit
In der Praxis ist den Beteiligten oft unklar, dass es sich bei der Beurteilung von Kompetenz um ein unterschiedliches Verständnis darüber geht, wie bestimmte Aufgaben umgesetzt werden sollen. Darüber sollte miteinander gesprochen werden, bevor eine Person als Inkompetent bewertet oder sogar entlassen wird. Soft Skills sind keine Eigenschaften einer Persönlichkeit. Eine Veränderung vom Handeln in der Praxis, kann darum vergleichsweise einfach entwickelt werden. Voraussetzung dafür ist es, die Ausprägungen von Soft Skills zu kennen und ein gemeinsames Verständnis über Entwicklungspotentiale. Die Ausprägungen von Handlungsfähigkeiten einer Person kann mit Personaldiagnostik transparent gemacht werden. Ein präzises Verständnis darüber, welche Handlungen genau verändert werden sollen und warum, ist für den Erfolg von sehr hoher Bedeutung für alle Beteiligten.
Missverständnisse vermeiden
Berufserfahrung und Qualifikationen sind wertvoll, aber sie garantieren nicht, dass eine Person über die gewünscht Kompetenzen verfügt, die für aktuelle und zukünftige Herausforderungen erforderlich sind.
Diese Unterscheidung ist wichtig, um Missverständnisse, Vorverurteilungen oder gar die Forderung, nach sofortiger Entlassung von allen inkompetenten Mitarbeitenden, zu vermeiden. Die Anforderungen und die Erwartungen an die gewünschten Soft Skills sollten im Vorfeld wesentlich präziser kommuniziert und Entwicklungspotentiale ausgeschöpft werden.
Soft Skill Diagnostik ausprobieren?
Kein Problem, eine Registration für unsere Beta Version ist jederzeit möglich unter: https://beta.360-talents.com/