Die Bedeutung der richtigen Personalauswahl
Der Erfolg eines Unternehmens hängt entscheidend von der Mitarbeiterauswahl ab. Die Folgen schlechter Personalselektion sind schwer zu beziffern,jedoch wird angenommen, dass sie gesamtwirtschaftlich einen erheblichen Schaden verursachen (Wottawa, 2000). Laut einer Untersuchung der Aberdeen Group, erzielen Unternehmen mit einem effektiven Auswahlprozess mehr Umsatzwachstum und eine 17% höhere Rentabilität als ihre Mitbewerber. Kündigungen aufgrund einesunpassenden Arbeitsverhältnisses ziehen für die Unternehmen hohe Kosten nach sich. Laut einer Schätzung der Society for Human Resource Management (SHRM) betragen diese ohne weiteres 200% des Jahresgehalts. Das Bundesamt für Statistik (BfS) eine hohe Fluktuationsrate von 16,6% (2023) aus, was auf Mängel in Rekrutierungsprozessen hindeutet. Auch steigende Fehlzeiten durch Burnout und Stress, mehr als die Hälfte ausgelöst durch Konflikte am Arbeitsplatz (Swica 2022) sowie eine wachsende Unzufriedenheit am Arbeitsplatz (PWC Schweiz 2022) zeigen, dass traditionelle Methoden der Bewerbung und Rekrutierung an ihre Grenzen stossen.
Bei den vielen Zahlen geht leicht vergessen, dass bei Fehlentscheiden bei der Personalauswahl immer menschliche Biografien dahinterstehen. Berufliche Entscheidungen haben auf das Leben der Betroffenen unter Umständen einen wesentlich grösseren Einfluss als Entscheidungen im Privaten. Neu eingestellte Mitarbeitende, welche sich plötzlich in einem schwierigen Team wiederfinden oder unter inkompetenten Vorgesetzten leiden erkennen, dass nicht nur Unternehmen ein grosses Interesse an einer guten Personalauswahl haben, sondern auch Kandidierende.
Psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz führen zu krankheitsbedingten Fehlzeiten. Burnout ist zwar keine offizielle medizinische Diagnose, aber ein in der Schweiz weit verbreitet. Eine Umfrage der SRG (2023) zeigt auf, 17 Prozent der Erwachsenen haben ein Burnout erlebt, und 25 Prozent der Erwerbstätigen haben das Gefühl, wegen der Arbeit Burnout-gefährdet zu sein.
Die richtigen Entscheidungen bei der Personalauswahl tragen dazu bei, psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz zu senken. Dabei haben die Führungs-, Team-, Unternehmenskultur und Soft Skills in zwei Punkten eine Schlüsselrolle.
1. Das Risiko von Konflikten und Spannungen am Arbeitsplatz kann reduziert werden, wenn Unternehmen Personen auswählen, die zur Führungs- Team- Unternehmenskultur passen.
2. Das Risiko von Überlastung und Stress aufgrund von Unterforderung oder Überforderung kann reduziert werden, wenn Unternehmen Personen mit den richtigen Handlungsfähigkeiten auswählen.
Kultur und Soft Skills haben die gleiche Basis. Es geht um Werte und Handlungen. Im Rahmen von Rekrutierungsprozessen sollten die Werte und Handlungs-Fähigkeiten ermittelt werden. Die analysierten Soft Skills einer kandidierenden Person können so mit den Aufgaben der Stelle, die vorgegeben Ziele, aber auch das Umfeld, wie beispielsweise die Team- oder Unternehmenskultur, mit ein. Eine professionelle und wissenschaftlich basierte Analyse von Soft Skills hilft den Verantwortlichen im Unternehmen, bessere Personalentscheide zu treffen.
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