Der Fachkräftemangel ist in vielen Branchen und Regionen immer noch ein drängendes Problem. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, offene Stellen mit den besten Mitarbeitenden zu besetzen, während die Auswahl von Kandidierenden kleiner wird. Man müsste erwarten, dass Unternehmen die Rekrutierungspraxis der Realität auf dem Arbeitsmarkt anpassen. Zero Gap beschreibt ein Phänomen, dass Bewerbungen von Unternehmen konsequent abgelehnt werden, welche nicht über ideale Qualifikationen und Berufserfahrungen verfügen. In vielen Fällen schon wenige Stunden nach dem Einreichen dem Bewerbung und dies, ohne jemals mit der Person gesprochen zu haben. Obwohl nicht explizit erwähnt, werden Bewerbungen oft nicht weiterverfolgt, aufgrund den in Bewerbungsunterlagen ausgewiesenen, demografischen Merkmalen (wie z.B. das Alter), dem beruflichen Werdegang oder sozialen Besonderheiten.
Ein möglicher Grund ist das Verlangen von Verantwortlichen nach Profilen, welche die Voraussetzungen an die Hard Skills vollständig erfüllen. Solche Profile versprechen eine schnellere und risikolosere Einarbeitung. Hard Skills bieten zwar eine fachliche Grundlage. Daraus die Schlussfolgerung einer schnelleren und risikoloseren Einarbeitung zu ziehen, ist zu kurz gedacht. Eine Person kann fachlich noch so qualifiziert sein, wenn sie nicht ins Team passt, wird keine Spitzenleistung aus dem Arbeitsverhältnis resultieren.
Ein anderer Grund könnte der zunehmende Einsatz von digitalen Rekrutierungssystemen sein. Digitale Rekrutierungswerkzeuge reduzieren die Profile von Bewerbenden auf formelle Kriterien, also auf Hard Skills, die ohne viel Aufwand abgeglichen werden können. Mit dem Fokus auf Hard Skills scheint der Rekrutierungsprozess sehr effizient.
Zweifelsohne machen digitale Rekrutierungssysteme die Rekrutierung effizienter. Zero Gap führt allerdings dazu, dass potentielle Mitarbeitenden und entwicklungsfähige Talente nicht erkannt werden. Unternehmen verschenken damit Arbeitskräftepotential und verschärfen den Mangel an Fachkräften selber.
In der Ära der digitalen Rekrutierungssysteme ist darum entscheidend, nicht nur auf die quantifizierbaren Hard Skills zu achten, sondern auch die für den Erfolg im Arbeitsverhältnis entscheidenden Soft Skills zu berücksichtigen. Personaldiagnostik bietet dazu Möglichkeiten, eine ganzheitlichere Bewertung von Kandidierenden zu ermöglichen um sicherzustellen, dass Unternehmen die bestmöglichen Talente auswählen, die nicht nur über die erforderlichen Qualifikationen,
sondern auch über Soft Skills verfügen, die für den Erfolg in der heutigen Arbeitswelt unerlässlich sind.
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