Rekrutierungsprozesse sind historisch gewachsen und basieren auf Arbeitsweisen der Vergangenheit. Im Verlauf der Zeit wurden einzelne Elemente fortlaufend digitalisiert, während aber der grundlegende Prozesse weitgehend unverändert blieb.
Wer Skills-based Hiring ernsthaft umsetzen will, muss bestehende Recruiting-Prozesse neu denken, statt sie nur digital abzubilden. Applicant Tracking Systeme (ATS) filtern Bewerbungen primär nach Lebensläufen, Qualifikationen und Berufserfahrung – Soft Skills und Potenziale bleiben unberücksichtigt. Das hat weitreichende Konsequenzen für Unternehmen, die dringend Fachkräfte suchen.
1. Unvollständiges Bewerberprofil
Die meisten ATS analysieren Bewerbungen nach harten Fakten wie Abschlüssen, Arbeitgebern und Berufsjahren. Doch Soft Skills wie Teamfähigkeit, Anpassungsfähigkeit oder Kommunikationsstärke spielen eine entscheidende Rolle für den Berufserfolg – und werden in klassischen Systemen nicht ausreichend erfasst.
2. Talente mit ungewöhnlichen Werdegängen fallen durchs Raster
Viele ATS sortieren Bewerber aus, wenn sie nicht exakt den gewünschten akademischen oder beruflichen Hintergrund haben. Quereinsteiger, Autodidakten oder Menschen mit alternativen Lernwegen werden oft aussortiert, obwohl sie über wertvolle Skills verfügen. Gerade in Bereichen wie IT, KI oder kreativen Berufen ist dies ein großes Problem.
3. Schlechte Candidate Experience
Ein weiterer Nachteil von klassischen ATS: Lange, unpersönliche Bewerbungsprozesse, komplizierte Formulare und automatisierte Absagen ohne Feedback verschlechtern die Candidate Experience. Gerade Fachkräfte, die mehrere Angebote zur Auswahl haben, springen oft ab oder bewerben sich gar nicht erst.
4. Verpasste Chancen durch fehlende Potenzialanalyse
Skills-based Hiring bedeutet, nicht nur nach formalen Kriterien zu bewerten, sondern die Fähigkeiten und Potenziale eines Bewerbers zu erkennen. Klassische ATS-Systeme sind oft reaktive Systeme, die nur eingehende Bewerbungen verwalten, anstatt aktiv nach geeigneten Talenten zu suchen. Predictive Analytics oder KI-gestützte Skill-Matching-Verfahren könnten hier deutlich mehr leisten, werden aber in vielen ATS nur rudimentär genutzt.
Die Antwort ist klar: Ja. Unternehmen, die auf Skills-based Hiring setzen wollen, benötigen neue Technologien und eine andere Denkweise.
ATS digitalisieren oft nur bestehende, analoge Prozesse, ohne das Recruiting wirklich effizienter zu machen. Wer den Fachkräftemangel nicht verschärfen, sondern Talente gezielt gewinnen will, muss Recruiting-Prozesse grundlegend neu denken.
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